Leitbild

Wir beraten, begleiten und unterstützen Frauen*, die in der Kindheit oder Jugend sexualisierte Gewalt erfahren haben bzw. bisher vage Vermutungen haben und für sich Klarheit finden wollen.
Wir beraten außerdem Eltern, Partner*Innen und andere nicht missbrauchende private und professionelle Bezugspersonen sowie Fachkräfte.
Wir beraten keine Täter* oder Täterinnen*.

Es ist uns wichtig, hierfür einen geschützten Raum zur Verfügung zu stellen, frei von Gewalt, Verletzungen, Bedrohung und allen Arten von Grenzverletzungen.

Unsere Haltung ist geprägt von Respekt, Wertschätzung und Empathie.

Wir arbeiten ressourcenorientiert, d.h. in Anerkennung der Kompetenz und Selbstwirksamkeit jeder Frau*, die es ihr ermöglicht haben, bis zum heutigen Tag zu überleben und ihr Leben zu gestalten. Diese Stärken und Fähigkeiten wollen wir bewusster und dadurch leichter zugänglich machen.

Im Beratungs- oder Therapieprozess unterstützen wir Frauen* und Mädchen* in ihrer Selbstbestimmung und respektieren ihre Entscheidungen. Sie bestimmen selbst und jederzeit neu welche Hilfen sie in Anspruch nehmen wollen, welche Schritte sie gehen wollen und wann sie verharren, weitergehen oder einen Prozess – vorläufig oder endgültig – beenden wollen. Sie können auf Wunsch anonym bleiben.

Unsere Präventionsarbeit stärkt das Selbstwertgefühl und unterstützt die Entwicklung von Stärken, Handlungskompetenzen und Selbstbestimmung von Kindern und Frauen*. Sie befähigt Kinder und Frauen*, Grenzverletzungen und sexualisierte Gewalt als solche zu erkennen und sich dagegen zu wehren bzw. Hilfe zu holen. Sie soll Erwachsene veranlassen, Verantwortung für den Schutz und die Unterstützung von Mädchen* und Jungen* zu übernehmen. Sie soll zudem Strukturen dahin gehend verändern, dass sexualisierte Gewalt verhindert oder möglichst frühzeitig beendet wird.

 

Wir arbeiten mit einem feministischen Konzept parteilich für Frauen* und Mädchen*. Das bedeutet für uns, dass wir uns der besonderen Lebenssituation von Frauen* und Mädchen* bewusst sind und diese in einem gesellschaftlichen und politischen Kontext sehen. Wir betrachten sexualisierte Gewalt nicht als individuelles Schicksal, sondern als Ausdruck von struktureller Gewalt und Diskriminierung gegen Frauen* und Mädchen*.

In unserer Öffentlichkeitsarbeit und in der Beratung von Fachkräfte sowie privaten und professionellen Bezugspersonen machen wir die Lebenssituation von Mädchen* und Frauen* sowie die gesellschaftlichen Zusammenhänge und persönlichen Auswirkungen von sexualisierter Gewalt erkennbar.

Unser Ziel ist die Abschaffung von Gewaltstrukturen und jeglicher Art der Diskriminierung, sowie die gesellschaftliche Ächtung von sexualisierter Gewalt als Menschenrechtsverletzung. Für ein gewaltfreies und selbstbestimmtes Leben für alle Frauen* und Mädchen*!